Schlussresolution der 5. Weltkonferenz

Vorwärts mit der ICOR! Vorwärts mit dem Kampf um Befreiung, Demokratie, Freiheit und Sozialismus!

ICOR, 

I. Mit großem Erfolg fand im September 2024 die 5. Weltkonferenz der ICOR in Europa statt. Delegierte aus 27 Ländern, zusammen 32 Delegationen, nahmen an dieser Konferenz teil, die ein Quorum von mehr als 50 % erreichte. Fünf Gastorganisationen nahmen auf Einladung des ICC teil. Die 5. Weltkonferenz der ICOR zeichnete sich durch eine intensive und tiefe ideologisch-politische Debatte inmitten der sich schnell verändernden Bedingungen des imperialistischen Weltsystems aus. Das basierte auf einem gewachsenen Vertrauensverhältnis und dem Kampf um gegenseitigen Respekt. Die ganze Konferenz durchzog das Ringen um eine proletarische Streitkultur, die angesichts der großen bevorstehenden Aufgaben der ICOR an Bedeutung gewinnt.

II. Während der Weltkonferenz fanden die Kontinentalkonferenzen Europa und Asien statt. Kontinentaltreffen Afrika und Amerika folgten den gerade stattgefundenen Kontinentalkonferenzen und ein Regionaltreffen des Mittleren Osten fand statt.

III. Die Revolutionäre Jugend der teilnehmenden Organisationen führte ein bewegendes Gedenken an verstorbene Marxisten-Leninisten und Revolutionäre durch, stellvertretend für die vielen, die seit der letzten ICOR-Weltkonferenz verstorben sind, und verpflichtete sich, die Fackel weiterzutragen.

IV. Die Einleitungsbeschlüsse wurden mit überwältigender Mehrheit angenommen. Die Hauptkoordinatorin, der Afrika- und der Europakoordinator sowie der Finanzverantwortliche wurden als Präsidium gewählt.

V. Im Mittelpunkt der ersten beiden Tage standen die Einleitungsrede der Hauptkoordinatorin, die Länderberichte aller Delegationen und die Diskussion über die wirtschaftliche und politische Weltlage ebenso wie über den ICC-Rechenschaftsbericht, der einstimmig angenommen wurde.

  1. Der Imperialismus stürzt die Menschheit in lebensbedrohliche Krisen, die ihre Existenz bedrohen: eine wachsende Tendenz zum Faschismus, die Gefahr eines dritten Weltkriegs mit einer atomaren Gefahr und die Vertiefung der globalen Umweltkatastrophe.

  2. Die Weltwirtschafts- und Finanzkrise in vielen Ländern und die Profitgier haben enorme Auswirkungen auf die Arbeiterklasse, die Bauern und die breiten Massen. Inflation, Verarmung, erhöhte Lebenshaltungskosten, niedrigere Löhne usw. sind ein Mittel, um mehr Mehrwert aus den Massen zu pressen. Die revolutionären Parteien müssen dem mehr Raum auf ihrer Tagesordnung geben.

  3. Die Diskussion bestätigte die ungleichmäßige Entwicklung, die zu weiteren Kriegen um die Neuaufteilung der Welt führt. Die wachsende Gefahr eines Weltkrieges und die Vorbereitung darauf durch die Imperialisten nehmen zu. Die Herrschenden versuchen massiv Einfluss zu nehmen, um die Suche nach einer gesellschaftlichen Alternative, die die ICOR-Organisationen überall erleben,in eine andere Richtung zu lenken.

  4. Es wurde sehr deutlich, dass alle Organisationen aktiv die Analyse der schnellen und riesigen Veränderungen im imperialistischen Weltsystem diskutieren und vertiefen. Die Genossen aus den neokolonial unterdrückten und ausgebeuteten Ländern und die Genossen aus den kapitalistischen und imperialistischen Ländern verurteilten die expansionistische oder imperialistische Politik der herrschenden Klasse des US-Imperialismus, des EU-Imperialismus, der Türkei und Indiens insbesondere in Afrika. Die Kontroverse über die These der Entstehung neuer imperialistischer Länder wurde in verschiedenen Diskussionen zur Sprache gebracht.

  5. Die Diskussion war zukunftsgerichtet und konzentrierte sich darauf, wie die marxistisch-leninistischen Parteien und Organisationen in Massenkämpfen, Aufständen und revolutionären Situationen eine führende Rolle spielen können, für die die Genossen aus Kenia, Bangladesch, Sri Lanka und Indien ihre jüngsten Erfahrungen teilten. Als Konsequenz wurde diskutiert, den revolutionären Parteiaufbau zu stärken.

  6. Die kurze Darstellung der 32 Länderberichte bereicherte die Diskussion; viele Genossen stimmten zu, dass es mehr Berichte geben sollte über Aufgaben und Erfahrungen seit der letzten Weltkonferenz und ihren Beschlüssen. Viele Genossen sprachen über die Instabilität des Imperialismus, die faschistische und Rechtsentwicklung und die wachsenden Kämpfe der Massen und der Arbeiterklasse. Die faschistische Entwicklung innerhalb der imperialistischen Länder ist eine Vorbereitung auf Aggression und Krieg gegen andere Länder und zur Unterdrückung von Aufständen und Revolutionen.

  7. Die Einleitungsrede gab einen Überblick über mächtige Arbeiterkämpfe in den letzten drei Jahren. In der Diskussion wurde aber auch ausgewertet, dass die praktische Koordinierung und Zusammenarbeit der Arbeiterkämpfe, insbesondere in den Produktionsverbünden der internationalen Monopole wie Volkswagen, nicht genug entwickelt wird. Es gibt keine proletarische Revolution ohne die führende Rolle der Arbeiterklasse, wofür die ICOR-Organisationen arbeiten müssen.

  8. Es wurde diskutiert, dass der Krieg in der Ukraine ein ungerechter imperialistischer und zwischenimperialistischer Angriffskrieg ist, in dem der Kampf gegen das imperialistische Russland und das Selenskyj-Regime gerichtet werden muss, das von NATO und EU und den USA als Hauptkriegstreiber unterstützt wird und mit diesen zusammenarbeitet. Einige Delegationen charakterisierten die Ukraine als faschistische Regierung. Der Krieg muss in den Bürgerkrieg umgewandelt werden, wie Lenin sagte.

  9. Es gab Übereinstimmung, dass die globale Umweltkatastrophe und Umweltkrise durch die weltweite Rechtsentwicklung von Regierungen und die faschistische Gefahr verschärft wird. Nur eine sozialistische Gesellschaft, in der die Paradigmen für Produktion, Konsumtion und Vertrieb auf die Einheit von Mensch und Natur ausgerichtet sind, kann den Menschen noch eine Zukunft bieten.

  10. Genossen berichteten über verstärkte Unterdrückung, Gefängnis, Folter, Tötungen – forderten zu sofortiger öffentlicher Solidarität und zu Bewusstsein über Sicherheitsfragen auf.

  11. Die Konferenz betonte die antirevisonistische und antireformistische Haltung der ICOR, die Massen für eine sozialistische Zukunft zu gewinnen und ihre Fragen und Bedürfnisse zu beantworten. Wir können die Tatsache nicht hoch genug würdigen, dass die ICOR heute in der Hauptsache sehr vereinheitlicht ist und gründlich nach Einheit strebt in Bezug auf neue Phänomene und wesentliche Veränderungen. Dies ist für andere revolutionäre Parteien anziehend, für die die ICOR eine offene Tür hat.

  12. Die 5. Weltkonferenz hat starke Anstrengungen unternommen, die dialektische Methode auf die verschiedenen diskutierten Themen anzuwenden und genau Einheit und Kampf bei Widersprüchen zu bestimmen und zu lösen.

  13. Die Diskussion war eine wichtige Vereinheitlichung im Kampf der proletarischen Ideologie gegen die bürgerliche Ideologie und eine gute Vorbereitung für das Seminar »Lenins Lehren sind lebendig!«

VI. Es gab für die Teilnehmer einen Solidaritäts-Abend mit Palästina. Alle anwesenden ICOR-Organisationen stimmten überein in der vollen Unterstützung des palästinensischen Befreiungskampfes mit einer revolutionär-demokratischen Perspektive auf dem Weg zum Sozialismus. Die gemeinsame Grundlage und die gemeinsame praktische Solidarität wurden nicht durch die noch zu lösenden Differenzen blockiert.

VII. Die ICOR-Frauen veranstalteten ein separates Treffen, bei dem Erfahrungen ausgetauscht wurden und die Perspektiven des Frauenbefreiungskampfs diskutiert wurden, die vorgestellt wurden in einer Resolution, wie über die sozialistischen Wurzeln der Frauenbewegung während des 8. März, die Organisation internationaler Delegationen für Frauenaktionen und -streiks, die Unterstützung der Weltfrauenkonferenz und des theoretischen Frauenseminars und die Organisierung von ICOR-Frauenkonferenzen und -Koordinierungen.

VIII. Die Organisationen der ICOR Revolutionary Youth führten ein Treffen durch, um ihre Arbeit voranzubringen. Eine Entschließung zur Jugend wurde mit einem klaren Plan angenommen. Die ICOR hatte auf der Weltkonferenz bereits eine jüngere Vertretung für den zukünftigen Generationswechsel erlebt und verjüngte bei den Wahlen ihre Gremien mit jungen Revolutionären.

IX. Schlussfolgerungen für die Arbeit der ICOR

Die letzte Weltkonferenz bereitete uns auf schnelle, oft unvorhersehbare Veränderungen und auch revolutionäre Entwicklungen vor. Das begann, Realität zu werden, sobald wir uns vor drei Jahren trennten.

Die ICOR muss ihre praktische Zusammenarbeit und Koordinierung höher entwickeln und offensive Kampagnen durchführen:

a) Die ICOR wird geeignete Wege finden, um Erfahrungen über die Arbeit unter der Arbeiterklasse, vor allem in den großen Industriebetrieben und den Gewerkschaften auszutauschen.

b) Die 5. Weltkonferenz bestätigt die Entscheidung der vorherigen Weltkonferenz, Bewusstseinsbildung und Erziehungsarbeit über den Imperialismus und die Veränderungen in den Verhältnissen des imperialistischen Weltsystems zu intensivieren und diese Arbeit um das Verständnis des Faschismus zu erweitern.

c) Es wurde eine neue Region Mittlerer Osten gebildet, die bereits ihre erste regionale Konferenz abgehalten und regionale Koordinatoren gewählt hat.

d) Die 5. Weltkonferenz beschloss, die unverbrüchliche Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf gegen den Völkermord am palästinensischen Volk durch das zionistische Apartheidregime zu verstärken. Diese Basis wurde mit Entscheidungen bereichert, die von Protestaktionen bis zum Wiederaufbau eines Krankenhauses in Gaza reichen.

e) Die ICOR wird eine Woche der Solidarität mit dem palästinensischen Befreiungskampf vom 1. bis 7. Oktober 2024 organisieren.

f) Die Entscheidung, eine zweite Ausgabe des Online-Magazins über Palästina zu veröffentlichen, wird bestätigt.

g) Die ICOR wird eine internationale antiimperialistische Unterstützungskampagne zu den Protesten gegen den NATO-Gipfel in der Türkei 2026 organisieren.

h) Die ICOR-Organisationen setzen sich für breite antifaschistische Bündnisse ein und führen selbst offensiv den Kampf gegen den Faschismus.

i) Die Teilnahme von Genossen der Jugendorganisationen an der Konferenz wird die ICOR stärken.

j) Die ICOR wird Social Media verstärkt nutzen und die Website der ICOR verbessern, um ihre Popularität zu erhöhen und neue Mitglieder zu gewinnen.

X. Die ICOR hat Finanzreserven verwendet, um Aktivitäten, Treffen und Konferenzen zu erweitern. Wir müssen gemeinsam die Finanzarbeit höherentwickeln, indem wir Spenden unter den Massen sammeln, mit gemeinsamen Projekten Spenden sammeln. Die Diskussion brachte kreative Ideen, um Einnahmen zu erzielen.

XI. Die 5. Weltkonferenz verteidigte die Prinzipien der ICOR, erklärte ihre Solidarität gegen Anschuldigungen. Es wurde einstimmig eine entsprechende Resolution angenommen.

XII. Die Konferenz wählte ein neues ICC sowie Kassenprüfer. Genossin Monika Gärtner-Engel wurde zur Hauptkoordinatorin gewählt und Genosse Hatem Laouini zum stellvertretenden Hauptkoordinator, wie auch Genosse G.C. Suwash zum Finanzbeauftragten. Als Kontinentalkoordinatoren wurden gewählt Benedict Wachira für Afrika, Jovino Nuñez für Amerika, Sanjay Singhvi für Asien und Jeroen Toussaint für Europa. Die Wahlen mit zumeist vollen Stimmenzahlen drückten ein hohes Vertrauen in die Kandidatinnen und Kandidaten aus.

Drei neue Organisationen aus Asien wurden als Mitglieder aufgenommen. Die Konferenz aktualisierte die Liste der Mitgliedsorganisationen bezogen auf Parteien, die nicht mehr existieren oder die ICOR verlassen haben.

XIII. Die 5. Weltkonferenz verabschiedete Resolutionen

    • zu Kämpfen der Arbeiterklasse;

  • zur Freiheit für Palästina, für ein sozialistische Palästina;

  • Steht fest vereinigt gegen faschistische Gefahr!;

  • zur Solidarität mit den langwierigen Volkskriegen in Indien, den Philippinen, der Türkei und Kurdistan;

  • zur ICOR-Jugend;

  • Keine Querfront! Keine Einheit mit Faschisten!;

  • zur Solidarität mit Palästina

  • über die Befreiung von Georges Ibrahim Abdallah, Ahmed Saadat, Khalda Jarrar und allen palästinensischen Gefangenen;

  • zum Aufstand in Bangladesh;

  • über ethnische Säuberungen in Manipur, Indien;

  • über die Vergewaltigung und den Mord an einer Ärztin in Kolkata;

  • über gesellschaftsverändernden Kampf gegen die globale Umweltkatastrophe;

  • gegen die politische Verfolgung der Bewegung für Amnestie und Grundrechte in Peru;

  • über Annektionen und Besetzung von nepalesischem Territorium durch Indien;

  • über die Perspektiven für die ICOR-Frauen!

  • Kämpft überall gegen den türkischen Kolonialismus!;

  • gegen die langjährige Besetzung Zyperns;

  • über Venezuela.

XIV. Die Konferenz wurde von einem multilateralen Organisationsstab ausgezeichnet selbst organisiert. Mit 115 Genossen, darunter 21 internationalen Brigadisten, wurde eine neue Qualität der multilateralen Zusammenarbeit erreicht.

Vorwärts mit der ICOR!

Vorwärts mit dem Kampf um Befreiung, Demokratie, Freiheit und Sozialismus!

Vorwärts zum Sozialismus und Kommunismus!

Proletarier aller Länder, vereinigt euch!

Proletarier aller Länder und unterdrückte Völker, vereinigt euch!

Proletarier aller Länder und Unterdrückte, vereinigt euch!