Kamerunische Regierung unterdrückt blutig streikende Arbeiter!

Seit mehr als zehn Tagen hatten Beschäftigte des Monopols SOSUCAM der Zuckerindustrie in Cameroun wegen der seit mehreren Monaten ausstehenden Löhne gestreikt. Der Streik wurde blutig niedergeschlagen, wobei es Tote und Schwerverletzte gab.
Die ICOR-Organisation Union des Peuples du Cameroun – Manifeste pour l'instauration de la Démocration (UPC-Manidem) erklärte: „Wir sprechen den betroffenen Familien unser aufrichtiges Beileid aus und drücken ihnen unser Mitgefühl aus. In diesen schwierigen Zeiten teilen wir ihren Schmerz und wünschen uns für alle Frieden und Trost. Hier die Ereignisse: – 27. Januar 2025: Etwa 2.500 Saisonarbeiter der Mbandjock-Förderstätte treten in den Streik, um gegen verspätete Zahlungen und prekäre Arbeitsbedingungen zu protestieren. – 30. Januar 2025: Nach einem dreitägigen ergebnislosen Streik eskalieren die Spannungen, und etwa 6.000 Saisonarbeiter der Betriebsstätte Nkoteng schließen sich der Bewegung an. Der tiefere Grund für diesen Streik liegt darin, dass die Geschäftsleitung von Sosucam seit Beginn der Agrarkampagne 2023-2024 ohne konkrete Erklärung die Lohnstufen der Saisonarbeiter ohne Kommentar gekürzt hat.
Anstatt einen konstruktiven Dialog zu eröffnen, gab die Regierung der Gendarmerie und der Polizei den Befehl, brutal gegen die Demonstranten vorzugehen.
Sie setzten Waffen und Antiterrormaßnahmen gegen Arbeiter ein, die nur die Früchte ihrer Arbeit wollten. Eine Machtdemonstration, die erschreckend deutlich macht, dass Verhandlungen nie in Betracht gezogen wurden “.
SOSUCAM gehört zu 74% dem französischen Konzern SOMDIAA und einer der grössten Unternehmen in Kamerun, was die Zahl der Beschäftigten betrifft. Das Monopol produziert, verarbeitet und raffiniert Zuckerrohr. Dort arbeiten etwa 1.500 dauerhaft angestellte Arbeitnehmer und mehr als 7.000 Saisonarbeiter. Der Mindestlohn in Kamerun entspricht etwa 60 Euro. Sosucam ist für seine gefährlichen Arbeitsbedingungen bekannt. Jedes Jahr sind um die 100 Arbeitsunfälle zu beklagen, davon einige tödlich. Das Unternehmen ist seit Jahren wegen der Verschmutzung von Flüssen, der Bodenzerstörung und der Zerstörung von Dorfplantagen in Verruf geraten, wodurch die Umwelt und die Lebensgrundlage der Bewohner beeinträchtigt werden. Der Konzern steht allen gewerkschaftlichen Aktivitäten feindlich gegenüber. Die Gewinne in der Agrarindustrie schießen so in die Höhe und begeistern die Behörden im Land und in Europa. Die Europäische Union ist durch Wirtschaftspartnerschaftsabkommen an Kamerun verbunden, was auch die Einhaltung der Menschenrechte in diesem Rahmen einschliesst – auf dem Papier.
Solidarität!
Für deutlich höhere Löhne und Verbesserung der Arbeitsbedingungen!
Gegen die neokolonialistische Ausbeutung der unterdrückten und abhängigen Länder!
Solidarität mit den revolutionären Befreiungskämpfen!
Stärkt die ICOR und ihre Mitgliedsorganisationen!